Freitag, 27. Dezember 2013

Nicht immer bedeutet Folden = Aufgeben

Der Philosoph Robert Goodin schrieb: "Gewinner geben ständig auf", mit dem Anhang: "Sie tun es im richtigen Moment".


Das genau ist die Kunst des Aufgebens, des Foldens. Zu wissen, wann es aufzuhören oder etwas zu beenden gilt.

Wenn meine Teilnehmer in den Pokerkursen sagen: "Ich möchte aber nicht aufgeben, das würde ja Schwäche zeigen!" antworte ich mit: "Das Gegenteil ist der Fall: es ist sogar sehr stark, wenn man erkennt, dass man geschlagen ist und sich zurückzieht. Denn nur kann kann man sich auf den nächsten 'Kampf', die nächste Runde vorbereiten." Und für die ganz hartnäckigen: "Sieh es nicht als Aufgeben an. Schaue deinem Gegner in die Augen, währenddessen du deine Karten foldest, und denk dabei 'dein Geld hole ich mir später noch!'."

Donnerstag, 26. Dezember 2013

Ein Pyrrhus-Sieg

König Pyrrhus zog für die Griechen in den Krieg gegen die Römer. Es gelang ihm ein grosser Sieg bei Asculum im heutigen Süditalien. Aber der Sieg kostete ihn so viele Männer, dass er gesagt haben soll: "Noch so ein Sieg, und wir sind verloren!"


In unserem heutigen Sprachgebrauch beschreibt ein "Pyrrhus-Sieg" einen Erfolg mit erheblichen Verlusten - einen Sieg der einer Niederlage gleichkommt.

Fazit: Nicht immer ist ein Sieg ein wirklicher Erfolg. Wenn dein Ziel nicht erreicht wurde oder dein Erfolg mit grossen Nachteilen für andere einher geht, wirst du zukünftig nicht immer Freude daran haben oder aufpassen müssen, dass dir keiner den Erfolg verübelt und böse mitspielt.

Ein Beispiel aus der PokerAcademy.ch-Praxis:
Ich organisiere seit Jahren Pokerevents für Firmen. Nun empfehle ich ganz oft Veranstaltungsorte an meine Kunden, also Hotels und Restaurants, wo diese Pokernights stattfinden könnten. Und ich verlange keine Vermittlungsgebühr. Nie. Jeder Eventverantwortliche wird mich jetzt einen Ignoranten schimpfen, dass ich nicht jedes Mal mindestens 100 Franken verdiene, wenn ich eine Location empfehle.

Doch was würde das für mich bedeuten? Ja, Geld, natürlich. Doch ich weise die Restaurants lieber explizit drauf hin, dass ich keine Gebühr verlange, was mir kurzfristig zwar kein Geld (keinen Gewinn), aber langfristig mehr bringt: Erstens sind mir die F&B-Manager vor Ort wohlgesinnt, zweitens kommt der Kunde besser weg, weil er ggf. keine oder weniger Raummiete bezahlen muss und die Mitarbeiter im Service vielleicht besser gelaunt sein werden, da ihr Chef auch gut gelaunt ist, da er mehr Umsatz macht. Langfristig gesehen (und jetzt, nach über sieben Jahren merke ich es, endlich) bringt mir dieses Wohlwollen sogar direkt Aufträge von den Hotels und Restaurants, die mich weiterempfehlen.

Na, wenn das kein Sieg ist?

Oder ein anderes Beispiel, aus der Sicht des Pokerspielers:
Ein guter Freund von mir, Andreas, der sich als Profipokerspieler versuchte - und es auch geschafft hat. Aber zu welchem Preis? Stunden- und tagelanges Brüten vor dem Computer, Lesen von neusten Strategieartikeln, Gegneranalyse und Bankrollmanagement. Das Geld stimmte: die Bankroll wuchs und das Bankkonto füllte sich. Nebenbei wurden allerdings Familie, Freunde und sonstige soziale Aktivitäten fast komplett vergessen. Durch fehlenden Sport wurde der Körper schlaff und mit ihm auch bald der Geist. "Mens sana in corpore sano" (lat. „ein gesunder Geist in einem gesunden Körper“). Ob es das Wert war? Nun, es war sicher eine Erfahrung. Und jetzt arbeitet er wieder, etwas ... nun "Normales". :)

Seid euch immer bewusst, was ihr erreichen wollt und warum. Und zu welchem Preis.

Erster Post

Dieser Blog wird eine kleine Ideensammlung zum Thema "Business Poker" werden, mit allen möglichen Themen, von denen ich denke, dass sie damit zusammenhängen könnten.


Es wird kein Gewähr auf Richtigkeit und Vollständigkeit gegeben, genausowenig wie ich die Haftung für Ideenklau ausschliessen kann. :)

Viel Spass, trotzdem.